Pachtpreise für Freiflächen an Autobahnen oder Bahnstrecken

Die Bedeutung von Freiflächen an Autobahnen oder Bahnstrecken

Freiflächen entlang von mehrspurigen Autobahnen oder Bahnstrecken nehmen in der heutigen Zeit eine ganz besondere Bedeutung ein. Insbesondere Flächen innerhalb eines Korridors von 200 Metern gelten als privilegiert. Gemäß dem „Gesetz zur sofortigen Verbesserung der Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien im Städtebaurecht“ werden Photovoltaik-Freiflächenanlagen bevorzugt behandelt, wenn sie entlang von Autobahnen und mehrgleisigen Bahnstrecken errichtet werden. Diese Privilegierung gilt für Flächen, die in einem Korridor von 200 Metern vom äußeren Fahrbahnrand entfernt befinden. Eine spezifische Bebauungsplanung ist für Projekte auf diesen Flächen nicht erforderlich, allerdings werden im Genehmigungsverfahren öffentliche Interessen und raumordnerische Ziele geprüft.

Flächen in einem Korridor von 500 Metern haben Anspruch auf eine EEG-Vergütung und sind damit in ihren Investitionen planbarer.

Attraktivität für Investoren und Projektentwickler

Investoren und Projektentwickler sind bereit, für Freiflächen an Autobahnen oder Bahnstrecken sehr hohe Pachtpreise zu zahlen. Dies liegt zum einen daran, dass solche Standorte aufgrund der EEG-Förderung planbarer in der Investition sind. Die EEG-Vergütung ist in der Regel für 20 Jahre garantiert, was langfristige Investitionen attraktiv macht. Zum anderen entfällt der oft langwierige Genehmigungsprozess, der bei anderen Standorten notwendig ist. Die Flächen im 200-Meter-Korridor sind bereits für bestimmte Zwecke vorgesehen, was den Planungs- und Genehmigungsprozess erheblich verkürzt.

Richtwert für die Pacht

Die Pachtpreise für Freiflächen an Autobahnen oder Bahnstrecken variieren je nach Lage und Größe der Fläche, aber ein grober Richtwert liegt zwischen 3500 und 4500 Euro pro Hektar und Jahr. Diese Preise können je nach Nachfrage, Standort und spezifischen Eigenschaften der Fläche variieren. Neben der Lage entlang einer Autobahn kann auch die Entfernung zu einem Netzeinspeispunkt, wie beispielsweise einem Umspannwerk, den Preis beeinflussen. Flächen in der Nähe solcher Einrichtungen sind für Investoren oft attraktiver, da die Anbindung an das Stromnetz einfacher und kostengünstiger ist. Dennoch sind solche Preise aufgrund der besonderen Lage und der potenziellen Nutzungsmöglichkeiten gerechtfertigt und für Investoren rentabel.

Der Unterschied zwischen einem 200 Meter und 500 Meter Korridor

Im Kontext der Flächenentwicklung entlang von Autobahnen und Schienenwegen ist es wichtig, den Unterschied zwischen einem 200 Meter und 500 Meter Korridor zu verstehen. Innerhalb eines Korridors von 200 Metern gilt der Bereich als privilegierte Fläche. Das bedeutet, dass dort die Errichtung von Photovoltaikanlagen ohne spezifischen Bebauungsplan möglich ist. Alles darüber hinaus bis zu 500 Metern wird zwar nicht als privilegiert angesehen, ist jedoch gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) förderfähig nach erfolgreichem Ausschreibungsverfahren. Es ist daher eine wesentliche Ausweitung der potenziell nutzbaren Flächen für die Photovoltaik, die dazu beiträgt, mehr erneuerbare Energien zu erzeugen und somit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.